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Entwurf für ein Curriculum für die Klassen des stadtweiten Kunst und Medienzweiges an der Erich Kästner-Schule

Stand: 5.Januar 2003 (Kursiv- und Fettgedrucktes gibt die Bezüge zum aktuellem Kerncurriculum an!)

 

5. Jahrgang:

Leitgedanken:

  • Was macht die Kunst?
  • Woraus wird Kunst gemacht?

Inhalte (Von der Alltagserfahrung zur Kunsterfahrung):

Wir lernen uns kennen
Unsere Welt ist bunt
Komm ins Land der Fantasie

Methoden:

  • Wahrnehmen und Beobachten,
  • Suchen und Entdecken,
  • Sammeln und Ordnen,
  • Auswählen und Verändern,
  • Darstellen und Hervorheben,
  • Experimentieren und Verfremden

Themen:

  • "Kennenlernbilder"
  • "Wege, die ich gehe," z.B. als Leporello/ Bildgeschichte über Schulwege,
  • Themen zur Farbenlehre: siehe Kerncurriculum!
  • "Meine Träume und Gedanken", siehe Kerncurriculum : Traum und Wirklichkeit!
  • "Kopfbilder",
  • "Körperumrissbilder"
  • "Formen schweben durch den Raum" /Klassenmobiles nach W. Kandinsky

Künstlerische Arbeitsbereiche:

  • Zeichnen, Collagieren, Malen/ großflächiges Malen, Montieren, Bauen

Lehrgänge:

  • Punkt - Linie - Fläche/ einfache grafische Ordnungsweisen und Strukturen
  • Farbenlehre I, (Grundfarben, Mischfarben, einfache Farbkontraste)
  • Persönliche Farbklänge (Johannes Itten),
  • Bildbeschreibung,
  • Formensprache nach W. Kandinsky

Kunstgeschichte:

  • Surrealismus: z.B. Max Ernst, Rene´Magritte, S. Dali, / Archimboldo,
  • Expressionismus: V. van Gogh, E. Munch)
  • Abstraktion: W. Kandinsky(z.B.Himmelblau)

Fächerverbindung :

  • Deutsch: Selbstvorstellung/Bildgeschichte/ Wunsch- und Fantasiegeschichten
  • Gesellschaftslehre: Urzeit/ Höhlenmalerei
  • Musik: Farbe und Klang (Synästesien)

6. Jahrgang:

Leitgedanke:

  • Mit Kunst mehr sehen und erleben...

Inhalte (Außenwelten/Innenwelten)

  • Traum, Märchen, Mythen,Fantasien
  • Was ich alles erlebe:

Methoden:

  • Kennenlernen von Fabeln, Märchen und Sagen,
  • Ausdeuten, Erweitern und Verändern,
  • Bewußtmachung von inneren Bildern,
  • Assoziieren, Fantasieren, Visualisieren,
  • Experimentieren und Erfinden,
  • Beobachten, Analysieren, Dokumentieren,
  •  Beschreiben, Illustrieren,

Themen:

  • "Gruselgeschichten" z.B. Gruselbuch nach E.E.Po als Kritzelbild,
  • "Die vier Elemente/ Feuer, Wasser, Erde, Luft ", als großflächige malerische Materialbilder als Gemeinschaftsarbeit,
  • "Der Mythos von Ikarus", z.B. als multimediale Spielszene / Kostümobjekte, Bühnenbilder,
  • "Sindbad, der Seefahrer", als Wachsscraffito,
  • "Fremde Wesen" (Ungeheuer, Roboter, Monster, Fabelwesen, Halblinge, Engel...) z.B. als Marionette, Großobjekt, als Materialdruck oder Monotypie,
  • "Kleider machen Leute/ Kinderbilder gestern und heute", z.B.als Modezitaten aus der Kunstgeschichte,
  • "Trendy girls and boys", z. B. als lebensgroße Anziehpuppen,
  • "Bildergeschichten zum Alltag"

Künstlerische Arbeitsbereiche:

  • Zeichnen, Scraffito, großflächiges Malen, Assemblage, Materialdruck, einfache Hochdruckverfahren, Bauen,experimentelle Verfahren (Frottage, Monotypie,Klappbilder), Folienverfremdungen.

Lehrgänge:

  • Grafische Strukturen, Licht und Schatten,
  • Farblehre II, (Farbkontraste, Farbwirkung, Farbausdruck)
  • Materialerfahrung:
  • Drucktechniken
  • Exemplarische Bildanalysen

Kunstgeschichte:

  • Hieronymos Bosch, P. Breughel,:
  • Himmelsbilder in der Kunst (z.B. Barock, Romantik).
  • Franz Marc,"Kämpfende Formen",
  • Paul Klee,"Sindbad, der Seefahrer"
  • Alfred Kubin, Zeichnungen,
  • Max Ernst (experimentelle Techniken),
  • Anselm Kiefer, Landschafts-Materialbilder

Fächerverbindung :

  • Deutsch: Märchen, Sagen, Fabeln, Gespenstergeschichten,
  • Religion: Sinnbilder,Mythen
  • Technik: Marionettenbau

7.Jahrgang:

Leitgedanke:

  • Kunst gestaltet Wirklichkeit

Inhalte:

  • Alltags- und Umweltgestaltung
  • Produktdesign,/ Werbung
  • Sichtweisen und Perspektiven/ Archtitektur,
  • Schrift und Layout,

Methoden:

  • Realität beobachten, analysieren und dokumentieren,
  • räumliches Denken und Orientieren,
  • Realität abbilden und konstruieren,
  • Realitätsmodelle erfinden und entwerfen,
  • Künstlerische Modelle zitieren und weiterentwickeln,
  • Zeichen erfinden und dechiffrieren

Themen:

  • Behausungen der Menschen, (Hütte, Haus, Palast), z.B. als Erkundung, Dokumentation und Veränderung,
  • Mein "Hundertwasserhaus" als Malerei, (Gemeinschaftsarbeit)
  • "Ich baue mir mein Fantasiehaus"
  • "Kisten und Kästen", " Mein Bücherregal", "Hochhausstadt" als perspektivische Darstellung,
  • "Ein Geschenk für...", Verpackungs-, Werbedesign, Entwurf und Bau,
  • "Monogramme, Initialen, Logos", z.B. als Herstellung von Stempeln, Buttons...,
  • "Geheimschriften, Hieroglyphen"
  • "Einladungskarten" , z.B. als Linolschnitt,
  • "Geräuschbilder aus Schriftzeichen", z.B als Partitur,
  • "Pictogrammgeschichte",
  • "Mode für Morgen und Übermorgen"

Künstlerische Arbeitsbereiche:

  • Architekturanalyse, Fotografieren, Objektdesign, Bauen, Konstruieren, Perspektivisches Zeichnen, Raumdarstellung, Linoldruck, Schriftgestaltung und Layout, Modedesign, Malen, Collage

Lehrgänge:

  • Räumliche Darstellungsformen (Groß-Klein, Schichtung, Staffelung, Farbabstufungen)
  • Perspektive I (Parallelperspektive, Schrägbild, Farb- u. Luftperspektive),
  • Schrift

Kunstgeschichte:

  • Architekturbeispiele verschiedener Epochen und Kulturen, (z.B. Islamische Bauwerke),
  • Pantastische Architektur, Ferdinand Cheval, Antonio Gaudi, Nici de St. Phalle,
  • Mario Merz, Friedensreich Hundertwasser,
  • Pop Art, z.B Andy Warhol, Robert Indiana,
  • Paul Klee, Wassily Kandinsky,
  • Oskar Schlemmer,"Das triadische Balett"
  • Caspar David Friedrich

Fächerverbindung:

  • Deutsch: Schriftkunst und Lautgedichte (Ernst Jandl, Hülsenbeck u.a.),
  • Geschichte: Architekturbeispiele aus unterschiedlichen Epochen (Zeitleisten)
  • Mathematik: Geometrisches Zeichnen,
  • Technik: Modellbau ,
  • Musik: Entwicklung von Partituren, Instrumentalisierung von Bilder

Jahrgang 8 (Kein Kerncurriculum,)

Leitgedanke:

  • Kunst und Repräsentation

Mögliche Themen und Inhalte:

  • Gesamtkunstwerke/ Raum,Malerei, Musik (z.B. Mittelalter-Barockprojekt),
  • Prunkstilleben, Was früher und heute "in" oder "out" war,
  • Graffities,
  • Jugendkultur,
  • Starportraits,
  • Typen, Antitypen,
  • Selbstdarstellung, Selbstportraits, erweitertes Portrait,
  • "Das bin ich", Text und Bild, (Musik)
  • Masken, Maskenspiel,
  • Fotogeschichten, Fotoroman,
  • Künstlerische Arbeitsbereiche:
  • Zeichnen, Fotografieren, Fotocollage, Objektbau, Bühnenbild, Maskenbau, Graffities,
  • Malen,

Lehrgänge:

  • Portraitzeichnen I, Sachzeichnen I,
  • Fotografieren,
  • Vergrößerungsverfahren: Rastervergrößerung, O.V-projektorenvergrößerung,
  • Plakaterstellung. Tontrennungsverfahren,
  • Graffitie

Kunstgeschichte:

  • Der Barock als Gesamtkunstwerk (Architektur, Plastik, Malerei),
  • Portraitkunst (von Rembrandt bis Warhol),
  • Fotografie als Kunst (z.B. O.Sander...),
  • Masken und ihre Bedeutung in der Kunst der Naturvölker
  • Graffitiekunst,(Keith Haring u.a.)

Fächerverbindung :

  • Gesellschaftslehre: Das Zeitalter des Barocks,
  • Deutsch und Gesellschaftslehre: Menschenbilder in exemplarischen Epochen,
  • Deutsch. Rap und Graffitie als Jugendstil,
  • Religion: Naturmythen vorchristlicher und nichtchristlicher Kulturen,
  • Technik:Objektbau,

Jahrgang 9

Leitgedanken:

  • L'art pour l'art, die Kunst wird frei,
  • Kunst und Illusion

Mögliche Themen und Inhalte:

Inszenierungen der Kunst im Dienste ihrer Auftraggeber,

  • Kunst im Nationalsozialismus,
  • Kunst als Ersatz für Wirklichkeit,

Raumillusionen,

  • Surreale und irreale Räume (R.Magritte, Escher),
  • Verfremdungen, Metamorphosen,
  • Kubistische Räume (P.Picasso, G.Braque...)
  • Utopische Räume, Zukunftsvisionen

Wege in die Abstraktion,

  • Die Befreiung der Farbe (Impressionismus und Expressionismus),
  • Die Befreiung der Form (Kubismus und Expressionismus)
  • Das Prinzip Collage zur Welterfassung
  • Vom Gegenstand zu seiner Abstraktion, z.B. Bäume ,/

Mondrian, Blumen/ O'Keefe,

  • Komponieren und Malen wie Kandinsky und Miro
  • Experimentelle Malerei,(Décalcomanie, Frottage, Grattage/

Max Ernst,

  • Action painting (J. Pollock u.a.)
  • Informelle Malerei ( z.B.Graubner)
  • Collagen und Materialassemblagen (K.Schwitters), Arbeiten

mit Fundstücken,

  • Malen nach Musik,
  • Partnerschaftsbilder,

Sonderthema für die Vor-und Nachbereitung des Berufspraktikums,

  • Berufserkundung gestalterischer und künstlerischer Berufe,
  • Kann man mit Kunst Geld verdienen?
  • Berufe der angewandten Kunst,
  • Wie, was und wo muß am lernen? (Erkundungen vor Ort)

Künstlerische Arbeitsbereiche:

  • Plastische Darstellungsweisen, Malen, Experimentieren, Zeichnen, Collage, Assemblage, Montage, Bildanalysen,
  • Dokumentieren, Illustrieren, Organisation von Ausstellungen,

Lehrgänge:

  • Perspektive II (Einpunkt- und Zweipunktperspektive), Fluchtpunktperspektive, Farb- und Luftperspektive, Farbmodellierungen, Oberflächenstrukturen,
  • Kunstgeschichte:
  • Impressionismus, (Claude Monet, Auguste Renoir u.a.).
  • Expressionismus, (Vincent van Gogh),
  • Kubismus, (Cezanne, Picasso)
  • Abstraktion, Informell,(Kandinsky, Miro, Graubner, Rothko..)
  • Surrealismus (R.Magritte, S. Dali, Max Ernst)
  • Action-painting (J.Pollock)
  • Kunst im Nationalsozialismus,"Entartete Kunst"

Fächerverbindung

  • Deutsch: Expressionismus,
  • Welt- und Gesellschaftsbilder im 20zigsten Jahrhundert (Prinzip Collage),
  • Gesellschaftslehre: Industrialisierung, "Stadtluft macht frei!, (Impressionismus,Expressionismus),
  • Nationalsozialismus,
  • Berufserkundung,
  • Musik: Action-Painting, Malen nach Musik,

10.Jahrgang: (kein Kerncuriculum im 10.Jahrgang)

Leitgedanken:

  • Bilder für alle und durch alle: Die neuen Medien,
  • Kunst und öffentlicher Raum,
  • Kunst und Geschichte

Mögliche Themen und Inhalte:

Die Demokratisierung der Kunst durch die neuen Medien

  • Medienanalyse und -gestaltung (Film, Presse, Internet (Web - Side - Design),
  • Künstlerische Arbeit am PC/ das Pixel im Auge der Mona Lisa,
  • Filmarbeit: " Unsere Klasse bezieht Stellung/ z.B. zu Fragen von Heimat und Nation "
  • "Ein Star wird produziert", Corporate Design,
  • Werbung, Antiwerbung,
  • Internationales E-mailprojekt: "We are one world"

Kunst und öffentlicher Raum:

  • Wandmalerei/Schulgestaltung,
  • Objekte, Plastiken für die Öffentlichkeit
  • Ausstellungen außerhalb von Schule organisieren und gestalten,
  • Plakate / Ankündigungs-, Protestplakate u.ä.)
  • Postkarten,

Kunst und Geschichte:

  • Auf den Spuren berühmter Künstler (C.D. Friedrich, C. Monet, v. Gogh, L.Kirchner, P.Picasso. R. Magritte, F.Kahlo, A. Warhol, J.Beuys u.a.),
  • Performances zu berühmten Künstlern
  • Frauen in der Kunst,
  • Wo steht die Kunst heute? Globale und lokale Tendenzen,
  • Kunstbetrieb und Kunstmarkt,
  • Gestaltung von Zeitleisten zur Geschichte und Kunstgeschichte für den Klassenraum,
  • Museen, Museen der Zukunft,
  • Kunstgärten, Kunstpaläste,
  • Künstlerische Arbeitsbereiche:
  • Computerkunst, E-mail, Fotografie, Film, Web - Design, Corporate Design, Medienanalyse, Bildjournalismus,
  • Wandgestaltung, Plastik, Objektbau,
  • Performances, Szenisches Spiel, Künstlerbiographien, Kunstgeschichte, Analysieren, Illustrieren, (Zeichnen, Malen, Collagieren)

Lehrgänge:

  • Bildbearbeitungsprogramme am PC, Fotografie, Film,
  • Wandmalerei, Großplastiken,
  • Performances,
  • Kunstgeschichte:
  • Kunst und Computer,
  • Joseph Beuys, "Jeder Mensch ist ein Künstler"/ Der erweiterte Kunstbegriff,
  • Künstlerbiographien. Auf den Spuren von z.B. Vincent van Gogh,
  • Frauen als Künstlerinnen,
  • Museumsarchitektur und -konzeption,
  • Kunstmarkt, Kunstbetrieb,
  • Chronologie der Entwicklung der Kunst (Zeitleisten)

Fächerverbindung :

  • Deutsch: Drehbuch für Film / Filmanalyse,Künstlerbiographien (z.B. Frieda Kahlo,Camille Claudel, Vincent van Gogh u.a.)
  • Informatik: Kunst am PC, E-mailprojekt,
  • Gesellschaftslehre: Zeitleisten

Nachtrag:

Nach beratendem Gespräch mit der Museumspädagogin Kerstin Kuklinski sollen folgende Aspekte ergänzt werden:

  1. Zum Ende eines jeden Schulhalbjahres soll für die Kinder und Jugendlichen eine freie umfassendere Wunscharbeitsphase stehen, innerhalb derer Selbstausdruck und Selbstfindungsbegehren Raum finden.
  2. Die Begegnung mit der Kunst soll betont auch an aktueller Kunst, an der Konfrontation mit dem Original und mit KünstlerInnen aus der Region stattfinden. (Atelierbesuche, Teilnahme bei Vernissagen, Interviews)
  3. SchülerInnen könnten über das Museum Einblick gewinnen über Ausstellungsvorbereitung, Auswahl, Hängung etc.
  4. SchülerInnen absolvieren Minipraktika z.B. im Museum , s.o!. Sie lernen selber kleine Kunstführungen zu gestalten, durchaus auch mit der Perspektive, Erwachsene zu führen.
  5. KunstschülerInnen geben jährlich eine Kunstzeitung zu ihren Aktivitäten heraus
  6. Zwischen dem Museum Bochum und der künftigen Kunstklasse wird ein Kooperationsabkommen angestrebt. !4-tägige Besuche im Museum, Teilnahme an Museumsworkshops, Einbeziehung der Kunsteltern über gemeinsame Museumstage werden angestrebt. Wechselseitige Ausstellungen von Museum und Schule (Schülerarbeiten) sind geplant.

Nach einem beratendem Gespräch mit der Grundschulrektorin der Brenscheder-Schule Frau Budnik empfiehlt sich eine Zusammenarbeit der Kunstklasse mit den Grundschülern in einem einwöchigem Projekt z.B jeweils nach den Hersbstferien. Schülerinnen höherer Klassen des Kunstzweiges arbeiten unter Anleitung mit Grundschülern am gleichen Thema. Am Ende der Projektwoche werden die Ergebnisse den Grundschuleltern präsentiert. Neben dem sinnvollen Aspekt der Vernetzung von Schulen im Stadtteil ist hiermit Werbung für den Kunstzweig zu machen

Ein Gespräch mit der Leiterin des Figurentheater-Kollegs Frau Birgit Hollack ergab Kooperationsmöglichkeiten besonders im 8.Jahrgang, wenn das Curriculum Maskenbau und Maskenspiel vorsieht. Die SchülerInnen des Zweiges lernen hier Planungs-, Herstellungs- und Probearbeit am Kolleg selber kennen. Dozenten können auch in die Schule kommen, um dort z.B.beim Großmasken oder Marionettenbau ihr professionelles Können einzubringen. An gemeinsame Workshops mit den Eltern und interessierten KollegInnen ist hier gedacht.